Während wir fröhlich feiern und die Sektkorken knallen lassen, bedeutet der Jahreswechsel für unsere Ohren vor allem eines: Stress. Silvesterknaller erreichen eine Lautstärke von bis zu 150 Dezibel. Das ist lauter als ein Verkehrsflugzeug in sieben Metern Entfernung. Wer glaubt, dass sich das Gehör nach Silvester erholen kann, irrt. Tag für Tag sind unsere Ohren jeder Menge Lärm ausgesetzt.
Auszeit für die Ohren
„Uns sollte klar sein, dass schon ein Lärmpegel von 85 Dezibel, das entspricht dem Geräuschpegel von dichtem Straßenverkehr, unserem Gehör dauerhaft schaden kann. Und zwar dann, wenn wir dem Lärm ständig ausgesetzt sind“, erklärt H.-P. Weihmann, Hörakustikmeister und Vorstandsmitglied bei der HÖREX. Sein Rat: „Gönnen Sie Ihren Ohren regelmäßig eine Auszeit. Das gelingt, wenn Sie zu Hause einfach mal Fernseher und Radio auslassen, das Handy abschalten oder einen Waldspaziergang machen.“
Gehörschutz für die Ohren
Während wir dem Alltagslärm häufig nur schwer entgehen können, setzen wir uns darüber hinaus auch freiwillig hohen Lärmbelastungen aus – etwa bei Rock- oder Symphoniekonzerten. Bei beiden kann die Lautstärke auf über 100 Dezibel ansteigen. „Ein guter Vorsatz fürs neue Jahr wäre es, bei jedem Konzertbesuch Gehörschutz zu tragen. Diesen gibt es entweder als Standardprodukt oder individuell angepasst“, so Weihmann. Für regelmäßige Konzertgänger hat er noch einen Tipp parat: „Es gibt speziell entwickelten Gehörschutz, der bestimmte Frequenzen herausfiltert, ohne den Musikgenuss zu stören.“ Generell gilt: Wer sich hohen Lärmpegeln aussetzt, ob im Privat- oder Arbeitsleben, sollte an Gehörschutz denken.
Hörtest zur Vorsorge
Was viele nicht wissen: Die Haarsinneszellen im Innenohr nutzen sich über die Jahre ab. Die damit verbundene Altersschwerhörigkeit entwickelt sich schleichend, die Betroffenen bemerken sie zunächst häufig nicht. H.-P. Weihmann empfiehlt daher: „Zur Vorsorge der eigenen Hörgesundheit sollte man regelmäßig zum Hörtest. Dieser dauert nicht allzu lange und kostet auch nichts. Dafür hilft er, einen Hörverlust rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Hörleistung in die Wege zu leiten.“
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