Gespräche in lauter Umgebung sind für Menschen, die nicht gut hören, eine große Herausforderung. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in Hörsystemen hat solche Situationen für Hörgeräteträger bereits erheblich verbessert. Und die Entwicklung geht immer weiter. In Hannover stellte zum Beispiel der US-amerikanische Hörgerätehersteller Starkey das neue Hörsystem Edge AI vor. Die integrierte Technologie ahmt nach, wie ein menschliches Gehirn Informationen verarbeitet, und berücksichtigt sowohl akustische Informationen als auch Bewegungen und Hörabsichten. Mithilfe von KI werden Hörsituationen klassifiziert, Störgeräusche in Echtzeit reduziert und das Sprachverstehen verbessert. Dabei arbeitet der neu entwickelte Chip so schnell und effizient, dass die Leistung nicht zulasten der Akkulaufzeit geht. Hörgeräteträger können die Systeme bis zu 51 Stunden ohne Nachladen nutzen. Neu ist auch, dass sich die Hörsysteme über die Apple Watch steuern lassen.
„Im Prinzip gibt es keinen Hörsystemhersteller, der nicht auf KI setzt“, so H.-P. Weihmann, Hörakustikmeister und Mitglied im Vorstand der HÖREX. In Hannover konnten die Besucher die aktuellen Produktfamilien aller namhaften Hersteller ausprobieren, etwa das Infinio-Portfolio von Phonak, das über einen KI-Chip zur Trennung von Sprache aus Störgeräuschen verfügt, und die Styletto-IX-Familie von Signia, die KI-Spitzentechnologie mit elegantem Design verbindet. „Das Angebot erstklassiger Hörsysteme ist heute groß, sodass es für jeden Menschen mit Hörminderung eine passende Lösung gibt“, so Weihmann.
Die neue Bluetooth-Generation für mehr Konnektivität
„Die Hersteller arbeiten aber nicht nur an einem immer besseren Klang, auch Konnektivität spielt eine zunehmend große Rolle – auch das hat der Kongress in Hannover gezeigt.“ So verfügen immer mehr Hörsysteme über den neuen Bluetooth-Standard Low Energy (LE) Audio. Er ermöglicht eine stabilere Verbindung zwischen Hörsystem und Smartphone oder anderen Geräten sowie eine höhere Klangqualität, bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch. Mit der Funktion Auracast Broadcast Audio wird es zudem künftig möglich sein, Ansagen in Bahnhöfen oder Flughäfen direkt im Hörsystem zu empfangen. Gleiches gilt für den Sound in Kinos, Theatern oder Konzerthäusern. „Welches Hörsystem mit welcher Ausstattung das beste für die eigenen Bedürfnisse ist, findet man am besten gemeinsam mit seinem Hörakustiker heraus. Dabei kann man durchaus auch mehr als ein Hörsystem zur Probe tragen.“
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